

Die Legende besagt, dass Kaiser Mingdi aus der östlichen Han-Dynastie im Traum einer zwölf Meter großen goldenen Figur mit Sonne und Mond hinter dem Kopf begegnet sein soll. Seine Beamten schlussfolgerten, dass der Kaiser vom Gott des Westens geträumt habe. Anschließend wurden zwei Mönche zur Erkundungstour nach dieser Figur entsandt. Erstes Ziel der Tour war Indien bzw. das damalige Tianzhu. Von dort kamen sie auf weißen Pferden zurückgeritten und brachten dem Kaiser buddhistische Sutren mit. Zu Ehren der beiden Mönche wurde der Tempel errichtet. Im Tempel findet man heutzutage noch zwei Steinpferde und Erdgräber der beiden Mönche. Der Tempel des Weißen Pferdes soll im Jahr 68 n. Chr. in der damaligen Hauptstadt Luoyang gegründet worden sein.
Ein Komplex buddhistischer Gebäude
Hinter der Halle der Himmelskönige liegt die Haupthalle der Huayan-drei-Heilige mit einer Statue von Vairocana und den beiden Figuren Manjushri und Samantabhadra. Die Tempelsglocke ganz in der Nähe des Großen Alters wiegt über eine Tonne. In früheren Zeiten sollen im Tempel des Weißen Pferdes über 10.000 Mönche gelebt haben. Das Besondere am Tempel des Weißen Pferdes ist der Aufbau der Pagoden. Jede Tempelhalle ist etwas größer als die vor ihr liegende Halle.

Geschichte des Umbaus
Während der Ming-Dynastie (1368-1644) und der anschließenden Qing-Dynastie (1644-1912) wurde der Tempel mehrfach umgebaut und modifiziert. Während der Kulturrevolutionen wurde der Tempel erneut umgestaltet und fast völlig zerstört. Sein derzeitiges Aussehen hat große Ähnlichkeiten mit berühmten buddhistischen Tempeln aus Thailand und Indien. Diese wurden nachträglich seit dem Jahr 2000 hinzugefügt. Mit dem bewussten Kopieren des indischen und thailändischen Stils möchte die Regierung die kulturelle Kooperation der Länder mit China betonen. Die indische Kopie wurde 2008 fertig gestellt (Sanchi Stupa), der thailändische Nachbauch wurde in Anlehnung an die Shwedagon-Pagode errichtet.