Chinesische Handelszeitung: Die Anschläge von Paris ließen für China die Alarmglocken läuten

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Am 7. Januar 2015 wurde die Redaktion des satitrischen Wochenmagazins “Charlie Hebdo” in der Nähe der Bastille in Paris Ziel eines Terroranschlags. Dabei fielen Dutzend von Menschen zum Opfer, darunter der Chefredakteur und zwei Polizisten.
Der Terrorismus ist ein gemeinsamer Feind der Menschheit. Man muss ihn auf das Schärfste verurteilen, ihm entgegenzutreten und zu bekämpfen. Hong Lei, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums äußerste sich bereits am 7. Januar mit deutlichen Worten zu diesem Vorfall: “Wir sind vom Anschlag des 7. Januar in Paris erschüttert und verabscheuen diese Tat. China trauert um die Opfer und drückt den Hinterbliebenen seine Anteilahme aus. China ist entschieden gegen jede Form von Terrorismus und unterstützt alle französischen Maßnahmen, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten.”
Terrorismus sei nicht nur ein Problem für Frankreich,sondern auch für die USA und vor allem für China, welche gerade im Kampf gegen Terroror befindet.
1000 Franzosen seien für den “Islamischen Staat” in den “Dschihad” gezogen. Sie seien entweder auf dem Rückweg nach Frankreich oder bereits daheim. In China gibt es ebenfalls Islamisten und Terroristen, die im “Heiligen Krieg” des IS involviert sind. Im Dezember 2014 berichtete die chinesische Zeitung Global Times über die ambivalente Haltung der Türkei gegenüber dem IS. Darin hieß es, dass eine Mangel an aktive Bekämpfung, ja sogar eine Tolerierung gegenüber IS durch Türkei dazu geführt hatte, dass immer mehr Terrorverdächtige aus Asien über Türkei nach Syrien und in den Irak gelangt waren, um sich dem IS anzuschließen. Die internationale Gemeinschaft befürchtete, falls die Türkei auf ihre bisherige Haltung beharrt, werde sich die Bedrohung durch den IS von Syrien und Irak aus nach Europa, Amerika und sogar in anderen asiatischen Ländern ausweiten.
Der Artikel listete Beispiele auf, wie die Türkei den Zustrom von Dshihadisten tolerierte, bzw. Vorschub leistete: Einige gelangten auf diese Weise illegal aus Xinjiang in China nach Thailand. Sie wollten von dort aus weiter nach Syrien und in den Irak ziehen. Diese Gruppe von Menschen aus Xinjiang kamen über Yunnan und Guangxi mit Hilfe türkischer Pässen nach Burma, Thailand, Vietnam und andere südostasiatische Länder. Sie gaben sich als türkische Bürger aus und erhielten durch türkische Vertretungen in diesen Ländern entsprechenden Visum, wodurch sie ganz legal aus Südostasien per Flugzeug in die Türkei absetzen konnten. Einmal jedoch flog die Sache auf. Als ein 21jähriger Mann aus Xinjiang mit einem türkischen Pass in Hanoi per Flug nach Türkei reisen wollte. Die vietnamesischen Zollbeamten entdeckten, dass sein türkischer Pass noch ganz leer war – ohne einzigen Ein- oder Ausreisestempel -, statt dessen fanden die Beamten in seinem Rucksack einen chinesischen Personalausweis.
“Mit solchen illegalen Blanko-Pässen versehen und falschen Visum gelangten sie unter Ausnutzung lascher Grenzkontrolle in einigen der südostasiatischen Ländern. Von dort aus zogen sie weiter nach Türkei und letztendlich in den “Dschihad”, so die chinesischen Anti-Terror-Spezialisten. “Ohne solche Pässe und Visum werden nie so viele “Ostturkestaner” (separatistische Uighuren aus China) in Syrien und im Irak geben. Türkische Diplomaten und die ihnen nahstehenden Organisationen sollten diese Praxis untersuchen.” Chinesische Beamten hatten sich bei den entsprechenden türkischen Behörden massiv beschwert und auf bestehende Abkommen hingewiesen. Aus türkischer Seite wurde immer gegenargumentiert, dass bei den Betreffenden “keinerlei terroristische Aktivitäten”nachweise und man hätte sie daher nicht ausliefern können.
Experten behaupten, dass es zwei Arten von Dschihadisten gäbe: Die einen seien überzeugte religiösen Fanatiker. Die anderen benutzen den Kampf bei der IS als eigene Trainingszwecke. Die “Ostturkestaner” gehörten zu den letzteren.
Die Global Times schrieb, die Staaten in Zentral- und Südasien dienten schon seit den 90er Jahren als Rückzugsgebiet für die “Ostturkestan“-Separatisten. In diesem Zusammenhang spricht man in China von den drei feindlichen Kräften: Terrorismus, Separatismus und Radikalismus. Mit der Zunahme des Handels in die Region um Xingjiang sei es auch für diese Gruppe viel leichter geworden, die Grenzen zu überqueren.
Nach den parisern Anschlägen zog China die Schlussfolgerung, dass die internationale Zusammenarbeit noch weiter verstärkt und beschleunigt werden muss. Schnellerer Informationensaustausch zum Terrorismusbekämpfung sollte bald Realität werden. Die Nachbarländer müssen gemeinsam den Versuch unternehmen, um die terroristischen Aktivitäten im Vorfeld in die Schranken zu weisen. Ferner muss auch alles unternommen werden, um das terroristische und radikale Gedankengut zu bekämpfen, insbesondere im Internet. (Chinesische Handelszeitung)

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