1000-Talente-Plan: Jagd auf Experten aus dem Ausland

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Quelle: cri

Mit dem 1000-Talente-Plan will China für den eigenen Aufschwung Spitzentalente aus aller Welt rekrutieren, vor allem für innovative Wirtschaftsbranchen.

Quelle: cri

Das Programm wurde 2008 vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise gestartet mit einer Zielgruppe von unter anderem Vollzeit-Professoren an ausländischen Universitäten, verschiedenen Forschungs- und Entwicklungszentren, die unter 55 Jahre alt sind und in China arbeiten wollen.

Professor Norman Beaulieu lehrt an der Beijinger Universität für Post und Telekommunikation. Als einer der rekrutierten ausländischen Fachkräfte hat er bereits ein entsprechendes Zertifikat bekommen. Er lobt den Austausch als Erkenntnisgewinn für beide Seiten:

„Der Plan bringt Spitzenakademiker aus aller Welt nach China. Solche ausländische Talente zeichnen sich durch verschiedene Perspektiven aus. Sie haben vielleicht auch andere Verhaltensweisen und Arbeitsstile als die Asiaten.“

Solch hochqualifizierte Fachkräfte anzustellen, ist jedoch nicht so einfach. Die Kriterien sehen vor, dass die Bewerber hochkarätige Stellen bekleiden müssen an renommierten Einrichtungen. Einmal in China angekommen, werden ihnen Begünstigungen zugesichert. Dazu zählen vor allem der Verleih weiterer akademischer Titel, gute Bezahlung und vereinfachte Visaverfahren.

Die Manpower Group, ein weltweit führender Anbieter für Personaldienstleistung, ist in den Plan der chinesischen Regierung involviert. Jason Wang, geschäftsführender Partner, erklärt, wie schwierig es ist, solche Leute zu finden:

„Die Kriterien sind sehr streng. Zum Beispiel in Bezug auf die Ausbildung ist ein Doktortitel notwendig. Bewerber müssen noch mehrere Vorstellungsgesprächsrunden überstehen. Und zu guter Letzt diskutieren wir mit den Bewerbern noch über weitere Details.“

Aber inwieweit können Experten aus dem Ausland die innovative Entwicklung in der Volksrepublik unterstützen? Liang Hong, Chefökonomin der China International Capital Corporation, betrachtet die Rekruten gar als Staatsbeamte mit bedeutender Triebkraft:

„In China braucht man besonders Forscher und Wissenschaftler. Sie gelten als Staatsbeamte. Mit der Intensivierung des Talente-Programms werden solche ausländischen Gelehrten noch eine wichtigere Rolle in der chinesischen Innovationsindustrie spielen. In ein paar Jahren sollen dann die Erfolge sichtbar sein. “

In China gibt es zurzeit zwei HR-Projekte für globale Experten. Neben dem 1000-Talente-Plan gibt es seit 2011 noch ein Programm für junge Leute. Der Global Innovation Index 2016 zeigte, dass China sich bereits unter den Top 25 der weltweit innovationsstärksten Volkswirtschaften einreihen konnte. 2015 lag das Land noch auf Rang 29. (cri)

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