Deutscher Besuch beim Internet-Giganten Tencent

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Die Besucher mit Unternehmensvertreter Evan ZHOU (3.v.r.) vor dem Unternehmenslogo Pinguin
Die Besucher mit Unternehmensvertreter Evan ZHOU (3.v.r.) vor dem Unternehmenslogo Pinguin

Hinter den US-Internet-Giganten Amazon, Alphabet (Google) und Facebook folgen dichtauf bereits Alibaba und Tencent aus China in der Rangliste der wertvollsten IT-Unternehmen weltweit. Das Unternehmen Tencent gewährte nunmehr einer Gruppe deutscher Ehrengäste der Expo Baoan 2018 am 28.7.2018 einen Einblick in seine Struktur und seine strategischen Ziele.

In seiner jüngsten Ausgabe heißt die Titel-„Story“ des renommierten und traditionsreichen US-Wirtschaftsmagazins „Fortune“: Alibaba vs. Tencent: China’s two tech titans are battling for supremacy. The winner gets the world.“  Oder auf den kurzen Nenner gebracht: Der Wettbewerb zwischen „Jack Ma“ (Alibaba) und „Pony Ma“ (Tencent). Auch daher war es für deutsche Ehrengäste der jüngsten Elektronik- und IT-Expo in Shenzhen-Baoan ein besonders attraktives Angebot, einiges über das „Innenleben“ des in Europa insbesondere durch den Nachrichtendienst „qq“ und durch „wechat“ bekannten Unternehmens kennenzulernen.

Bereits in der Empfangshalle begrüßte die Besucher eine digitale Karte Asiens, die anhand von Lichtpunkten die aktuelle und momentane Nutzung von „qq“ aufzeigte, nämlich just 302.924.757. Evan ZHOU, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, umriss die Firmengeschichte seit der Gründung von Tencent 1998 durch MA Huanteng (Pony Ma), der 1999 die Einrichtung von „qq“ folgte. Seit 2004 ist das Unternehmen an der Hongkong Stock Exchange börsennotiert und 2011 wurde „wechat“ eingerichtet. In der aktuellen Firmenzentrale in Shenzhen sind 20.000 Mitarbeiter beschäftigt und 35.000 weltweit – übrigens mit einem außerordentlich niedrigen Durchschnittsalter der Beschäftigten. In China habe man als weitere Niederlassungen solche in Shanghai, Chengdu und Beijing. Der Umsatz 2017 habe bei 36 Mrd. USD gelegen. Im Jahre 2007 habe man eine eigene Aus- und Fortbildungseinrichtung geschaffen, die Tencent-Academy.

Wechat verfüge über 1 Mrd aktive (mindestens 1 Nachricht im Monat) User, vor allem in China, gefolgt von Indien und Europa. Wechat sei über die Nachrichten-Kommunikation hinaus praktisch eine App für alles. Sehr bekannt sei natürlich „Wechat-Pay“, d.h. man könne allerorten über Wechat mit dem Smartphone bezahlen, sei es in Kaufhäusern, an Tankstellen oder auch Taxifahrten. Aber natürlich seien auch sonstige Rechnungen so zu begleichen, u.a. Krankenhauskosten. 55% des chinesischen Zahlungsverkehrs laufe inzwischen auf diese Weise digital ab, nur noch 45% offline. Ebenso könne man Fahrscheine buchen oder Essen bestellen.

Modell der künftigen Unternehmenszentrale von Tencent
Modell der künftigen Unternehmenszentrale von Tencent

Der medizinische Service umfasse das Heraussuchen von Klinken und einzelnen Ärzten, einschließlich der Einsicht in Bewertungen. Speziell für Kliniken habe man darüber ein eigenes Diagnosesystem eingerichtet, mittels dessen Diagnosen und Behandlungsfälle ausgetauscht werden könnten. Der größte Bereich bei Tencent sei inzwischen die Sparte „Interactive Entertainment“ (Unterhaltungs- und Spiele-Software). Über „qq“ laufe 90% der Downloads von Musik. Erläutert wurde den Besuchern auch, dass die aktuelle Unternehmenszentrale bereits an die Grenzen ihrer Kapazität gekommen sei: In der Entstehung sei eine neue Zentrale, u.a. mit integrierter Sporthalle und Schwimmbad. (bo)

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