11.9.2018, Frankfurt a.M. – In einer äußerst gelungenen Präsentation im renommierten Frankfurter InterContinental Hotel stellte sich die im boomenden Perlflussdelta gelegene Stadt Dongguan unter Leitung von Parteisekretär LIANG Weidong als Innovations-HotSpot auf dem Wege zu einem chinesischen „Silicon Valley“ vor.
Eingeladen zu einem Erfahrungsaustausch sowie der Begründung wirtschaftlicher und technologischer Kooperation hatte die Stadt Dongguan in Zusammenarbeit mit dem „Düsseldorf China Center“ (DCC), und der rege Zuspruch von Interessenten füllte den großen Saal des Hotels eindrucksvoll, nachdem man bereits zuvor im Rahmen eines Symposiums in der IHK Frankfurt wichtige Wirtschaftskontakte geknüpft hatte.
Bei der Begrüßung der kantonesischen Gäste unterstrich WANG Shunqing, Generalkonsul der VR in Frankfurt, den hohen Stellenwert der Mainmetropole für die bilaterale Kooperation. Und gerade in Bezug auf Guangdong gebe es zur Zeit zahlreiche Veranstaltungen anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Partnerschaft zwischen Frankfurt und Guangzhou. Dongguan sei eine sehr namhafte Industriestadt, die eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit mit Deutschland anstrebe. Das Generalkonsulat sehe eine seiner vornehmsten Aufgaben gerade darin, solche Anliegen mit Rat und Tat zum Erfolg zu führen.
Im Einzelnen vorgestellt wurde Dongguan sodann durch den Parteisekretär der Stadt, LIANG Weidong. Umgeben sei Dongguan von 7 Metropolen und 3 internationalen Großflughäfen. Der Weg nach Hongkong sei in gerade einmal einer halben Stunde zu bewältigen. Bisher sei man u.a. ein Zentrum für den Anlagenbau und pflege Kontakt mit mehr als 100 Ländern. Bereits 11.000 ausländische Unternehmen hätten sich hier angesiedelt, u.a. werde jedes 5. Smartphone in China in Dongguan hergestellt. Man habe als Zielsetzung den weiteren Ausbau der bislang schon guten Zusammenarbeit mit Deutschland in Wirtschaft und Handel, aber auch die Vertiefung der Hochschulkontakte auf dem Innovationssektor. Dabei habe man die Entwicklung Dongguans zu einem zentralen Technologiestandort im Blick. Und endlich sei Dongguan auch von den Lebensbedingungen her sehr attraktiv: Die Stadt sei ästhetisch schön, verfüge über ein schönes Umland und sehr gute Umweltbedingungen. Gerne arbeite man mit vielen Städten in Deutschland zusammen und heiße deutsche Investoren herzlich willkommen.
Als Stimme aus der wirtschaftlichen Praxis beschrieb Stefan Messer, Vizepräsident der Frankfurter IHK und insbesondere Geschäftsführer der weltweit tätigen „Messer Group“, das Perlflussdelta als Wiege der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik. Und hier liege Dongguan im Zentrum. Nicht zuletzt die Dynamik dieser Region habe China auf Platz 2 der stärksten Volkswirtschaften weltweit geführt. Die Stadt Frankfurt und ihre Region seien ähnlich dynamisch, wenn auch in kleinerer Dimension. Frankfurt sei ein herausragendes Finanzzentrum, aber verfüge auch über wichtige produzierende Unternehmen. Hierzu gehörten etwa die pharmazeutische und die chemische Industrie, IT und der Automotive Sektor. Aufgrund der Attraktivität Frankfurts hätten sich hier viele chinesische Unternehmen angesiedelt, und viele Chinesen lebten hier. Auch die Zahl der angesiedelten chinesischen Institutionen sei beeindruckend. Zu nennen seien etwa das Generalkonsulat als europaweit größtes, CCPIT, CIIPA oder auch das staatliche Fremdenverkehrsamt. Die Zahl der wöchentlichen Flugverbindungen nach China liege über 100. Endlich habe Frankfurt eine zentrale Lage in Deutschland, und nach einer neuen internationalen Erhebung sei Frankfurt die lebenswerteste Stadt deutschlandweit. Seine Unternehmensgruppe sei bereits seit 1985 in China tätig, verfüge dort über 25 Unternehmen an 30 Orten und beschäftige über 2000 Mitarbeiter. Nunmehr werde man in Dongguan investieren, weil man gerade in dieser Stadt besondere Entwicklungsperspektiven und wirtschaftlichen Erfolg sehe.
Dr. Michael Borchmann, früherer internationaler Abteilungsleiter in der Hessischen Landesregierung, nunmehr Senior Adviser der CIIPA des chinesischen Handelsministeriums und auch stellv. Vorsitzender der in Hamburg ansässigen GDCV, erinnerte an eine Rede, die er kürzlich in Shenzhen-Baoan gehalten habe. Bei den Recherchen zu deren Vorbereitung habe er in Erfahrung gebracht, dass gegenwärtigen Guangdong in Sachen Wirtschaftswachstum die Nr. 1 in China sei, gefolgt von Jiangsu und Shanghai. Und die Professionalität Dongguans habe er bereits 2015 kennengelernt, als Oberbürgermeister BAI Tao die Stadt in Frankfurt vorgestellt habe. Der jetzige Besuch im Zeichen von Innovation reihe sich harmonisch in die Leitlinien von Staatspräsident XI Jinping ein, aus China eine führende HiTech-Volkswirtschaft zu machen. Im Hinblick auf den großen Wettbewerb innerhalb Chinas um Deutschlandkontakte empfahl er auch, nicht nachzulassen in dem Bemühen, die auf der Hand liegenden Vorteile des Standortes Dongguan in Deutschland immer wieder und beharrlich zu präsentieren.
Als Vertreterin des Hongkong Trade and Development Councils (HKTDC) erinnerte dessen Direktorin Priscilla Yeung, dass Hongkong zuerst in Dongguan investiert habe. Von hier seien 7000 Unternehmen dort, also 60% der ausländischen Unternehmen. Das gesamte Delta sei eine Boomregion, und Hongkong sei der internationalste Ort. Es sei als Finanzzentrum weltweit die Nr.1 und eines der wichtigsten Handelszentren. Insofern sei ihre Stadt zugleich ein Katalysator der Entwicklung Dongguans. Das HKTDC werde die Entwicklung des Perlflussdeltas energisch unterstützen, u.a. durch die Veranstaltung regelmäßiger Konferenzen, auch in Guangdong.
Eine weitere Vertiefung in die Gegebenheiten und Planungen Dongguans blieb CAI Kang vorbehalten, Leiter der Wirtschaftsbehörde der Stadt. Die wirtschaftliche Entwicklung habe weltweit ihre Schwerpunkte in „Buchtregionen“, seien es Tokyo, New York oder San Francisco. Und in China sei dies das Perlflussdelta. Er belegte Internationalität und Attraktivität Dongguans mit zahlreichen Statistiken und Auszeichnungen. Vorausschauend habe man viele Zulieferer für die unterschiedlichsten Industriebereiche angesiedelt, also Wertschöpfungsketten aufgebaut. Errichtet habe man eine weltweit herausragende Kernspaltungsanlage, und man verfüge über 4000 staatlich zertifizierte HiTech-Unternehmen. Guangzhou, Shenzhen und Dongguan bildeten als Korridor das wirtschaftliche Rückgrat der Provinz. Und dieser Korridor solle als Chinas Silicon Valley ausgebaut werden. Aber nicht nur dies: Für die besondere Lebensqualität Dongguans spreche, dass die Stadt von der UNESCO als „internationale Gartenstadt“ ausgezeichnet worden sei. (bo)