
26.07.2019, Frankfurt a. M. – Zu den Terminen, die Frankfurts Stadtoberhaupt trotz aller zeitlichen Belastung regelmäßig persönlich wahrnimmt, gehören diejenigen mit Chinabezug. So verwunderte es auch nicht, dass Oberbürgermeister Peter Feldmann es sich am 26.07.2019 nicht nehmen ließ, 90 Schüler aus Frankfurts Partnerstadt Guangzhou persönlich zu empfangen.

Die Schüler sind Mitglieder des Jugendorchesters der Guangdong Experimental High School aus Guangzhou. Zu Ihrem Empfang hatte der Oberbürgermeister die feierliche Amtskette angelegt. Der Empfang fand in dem würdevollsten Raum statt, den die Stadt Frankfurt zu bieten hat: Im Kaisersaal des Frankfurter Römers mit der stattlichen Galerie von Gemälden der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Und auf diesen historischen Bezug ging der Oberbürgermeister in seinem Grußwort ein. Für Frankfurt habe Kaiser Friedrich der II. eine besondere Bedeutung gehabt. Dieser habe Frankfurt im Jahre 1240 nicht nur das Messeprivileg eingeräumt, sondern in der Urkunde den zu der Herbstmesse reisenden Kaufleuten zugleich den kaiserlichen Geleitschutz gewährleistet. Damit sei der Grundstein für die Entwicklung Frankfurts zu einem der weltweit führenden Messeplätze gelegt worden. Man sehe sich in Frankfurt gewissermaßen als Herz Europas, namentlich geprägt durch die besondere Bankenszene einschließlich der Europäischen Zentralbank, aber auch Einrichtungen wie etwa den weltweit größten Internetknoten. Und die Internationalität Frankfurts werde sehr stark von China geprägt. So habe man mit ca. 12.000 Chinesen eine der größten chinesischen Communities in Europa und verfüge über die stattliche Zahl von etwa 400 chinesischen Unternehmen. Im Tourismusbereich machten die Chinesen inzwischen die zweitgrößte Besuchergruppe aus. Seit mehr als 30 Jahren verbinde Frankfurt mit Guangzhou eine lebendige Partnerschaft, nicht zuletzt durch eine Vielzahl von persönlichen Begegnungen, Austauschprogrammen und Projekten in den Bereichen Sport und Kultur geprägt. Für besonders wichtig halte er die Aktivitäten, die „die Jugend mitnähmen“. Er selbst plane bereits im kommenden Oktober wieder mit einer kleinen Delegation nach Guangzhou zu reisen.

Seitens der Gäste dankte Frau WU Weiwei, Leiterin der Kunstabteilung der Highschool, für den Empfang. Gerade auch vor dem Hintergrund des 30-jährigen Partnerschaftsjubiläums im vergangenen Jahr überbringe man zugleich die herzlichen Grüße der Stadt Guangzhou. Sie stellte nicht nur Guangzhou als besonders attraktive Perlflussdelta-Metropole vor, sondern auch ihre Schule mit ihrem besonderen Fokus auf der Musik. Im vergangenen Jahr habe man vor Bundespräsident Walter Steinmeier gespielt, der die Schüler daraufhin nach Deutschland eingeladen habe. Man könne den Stellenwert des kulturellen Austauschs nicht hoch genug einschätzen und danke der Stadt Frankfurt sehr herzlich für die Einladung.

Nach der Vorstellung des Orchesters durch zwei Schüler und auch den Hinweis auf die Bedeutung der Pflege traditioneller Musik präsentierten einige Schülerinnen Kostproben ihres Repertoires. Dabei erklangen auf traditionellen chinesischen Instrumenten sowohl volkstümliche Weisen als auch exotische Vogelstimmen.
