24.-25.09.2019, Chongqing – Chongqing ist die größte Stadt der Welt und eine der dynamischsten Chinas. In Deutschland hält sich ihre Bekanntheit noch in engen Grenzen. Um hier neue Zeichen zu setzen veranstaltete Chongqing am 25.09.2019 ein chinesisch-deutsches Kooperationsforum „Smart Manufacturing“.
„Chongqing ist so groß wie Österreich und so bevölkerungsstark wie vier europäische Länder. Ach ja: Es liegt in China. Und sonst? Hitze, Berge, scharfes Essen. Porträt einer unbekannten Stadt.“ Mit diesen Worten leitete die Zeitung Der Tagesspiegel vor einigen Jahren einen ausführlichen Artikel mit dem Titel „Die größte Stadt der Welt“ ein. Und an diesem Befund hat sich bisher recht wenig geändert. Vor dem Hintergrund seiner wirtschaftlichen Dynamik (Chongqing ist eine der nur vier unmittelbaren und provinzfreien Städte in China neben Shanghai, Beijing und Tianjin) und des energisch vorangetriebenen Wandels zur digitalen Wirtschaft arbeitet die Volksregierung mit Nachdruck daran, dies zu ändern. Sehr greifbare Erfolge sind bereits sichtbar wie etwa die kürzlich erfolgte Öffnung seines Innovationszentrums durch Alibaba in Chongqing. Und der Beschleunigung der internationalen Kontakte dient ebenfalls die Einrichtung des „Chongqing Investment Promotion and Faciliation Bureau“ durch die Volksregierung.

Speziell zur Intensivierung der Wirtschaftskontakte mit Deutschland hatte man nunmehr eine nahezu 40-köpfige, von der CIIPA zusammengestellte und organisierte Wirtschaftsdelegation zu einem Kooperationsforum „Smart Manufacturing“ eingeladen. Einen Schwerpunkt in der Zusammensetzung bildeten Vertreter aus den Automotiveländern Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, und namentlich auch aus der Autostadt Ingolstadt war eine große Gruppe angereist, geleitet durch den in Sachen China-Kooperation sehr engagierten Bürgermeister Sepp Mißlbeck und den Leiter des China Zentrums Bayern, Hannes Schleeh. Vertreten war ferner die Industrie-Expertise der TU Darmstadt.

Vorausgeschaltet waren am 24.09.2019 Besuche in den Bezirken Jangbei und Yongchuan inklusive von Unternehmensbesuchen. Da Chongqing zu den größten Automobil-Produktionsstandorten in China gehört und dieser Bereich zugleich einen Schwerpunkt in der deutschen Delegation bildete, stand natürlich auch der Besuch bei Automobilproduzenten auf dem Programm. Hierzu gehörte etwa der bedeutende SUV- und Militärfahrzeug-Hersteller Great Wall. Hier bekamen die Besucher nicht nur die Produktion selbst, sondern auch deren Einsatz auf einer eindrucksvollen Teststrecke zu sehen. Ebenso standen die deutschen Unternehmen Liebherr und die aus Heckler&Koch hervorgegangene Schwäbische Werkzeugmaschinen (SW) GmbH. Deren Chongqing Geschäftsführer Norbert Wiest belegte anhand von Daten die erfolgreiche Unternehmensentwicklung seit Einstieg in China und beantwortete sehr plausibel die Frage nach den Gründen für die Standortwahl: „Die Volksregierung hat uns sehr geholfen, und außerdem haben wir aufgrund der hiesigen Industriestruktur die optimale Kundennähe.“

Das Forum am Folgetag wurde eingeleitet durch die Erläuterung des Weges von Chongqing zur smarten Produktion im Sinne der Programmatik von XI Jinping durch Vize-Bürgermeister XIONG Xue, ferner durch eine Vorstellung der Bezirke Jiangbei und Yongchuan durch die jeweiligen Parteisekretäre LI Weichao und TENG Hongwei. Seitens der deutschen Delegation brachte Bürgermeister Sepp Mißlbeck den Dank für den warmen Empfang zum Ausdruck. Auch SW-Geschäftsführer Wiest kam zu Wort, und hatte nur Lob und Begeisterung über den Standort Chongqing zum Ausdruck zu bringen. In die detaillierten Daten der Struktur Chongqings führte der Direktor der Investment Promotion Agentur der Stadt, JIA Hui, ein, der auch die anschließende Präsentation von Unternehmen beider Seiten und eines Panels moderierte.
Ergänzend möchte ich bemerken, daß auch zwei Vertreter aus dem Automotiveland Sachsen begeistert anwesend waren: Herr Yu Ding, ZONGDE METAL GROUP GmbH, Standort Dreseden und Dr. Reinhard Lippmann, SUPPLIERPARK® (www.supplierpark.eu) Dresden. Viele Grüße Reinhard Lippmann